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Day Zero Project – Fazit [Day Zero]

Es klang so schön und plötzlich waren alle Blogger so motiviert – 101 Dinge in 1001 Tagen. Ein Monsterprojekt von 2 ¾ Jahren. Was man da alles schaffen kann! Was man da ansparen kann! Ich verlor mich in wilden Fantasien vom besseren, strukturierten Leben und einer gefüllten Spardose. Von regelmäßigem Spaß auf Knopfdruck. Nach über einem Jahr später sehe ich auf eine Liste, die ich nur noch mit Widerwillen betrachte und geflissentlich vergesse, was darauf steht. Oder eher – möchte. Und da liegt das Problem.

Dayzero

Ich halte das Projekt immer noch für sinnvoll, keine Frage. Wie befriedigend muss es sein, nach 1001 Tag zurückzublicken und zu sehen, was man geschafft hat. Idealerweise hat man 101 Haken gesetzt. Etwas erreicht. Und sich dabei auch noch glücklich gemacht. Und man hat die Gewissheit, dass man etwas über einen langen langen Zeitraum durchgehalten hat.

Nicht sinnvoll ist es aber, wenn einen so ein Projekt unglücklich macht. Vielleicht hat man sich dann doch die falschen Ziele gesetzt. So wie ich. Ein Großteil meiner Liste war für mich irgendwann nur noch ein großes Muss. Kein Kann, kein Darf, auf keinen Fall ein Will – nur noch Muss. Ein Wort, das ich in Verbindung mit eigentlich schönen Unternehmungen gar nicht in den Mund nehmen möchte- Ich muss diesen Monat noch ins Kino gehen (auch wenn nur Filme laufen, die mich nicht interessieren?).  Wenn ich diese Zeitschrift kaufe, muss ich denselben Betrag sparen (aber dann kann ich sie mir nicht mehr leisten. Dann lasse ich sie lieber liegen). Irgendwann wollte ich mich nicht mehr in Filme schleppen, die ich nicht sehen wollte, und auf Kleinigkeiten verzichten, die mich in dem Moment glücklich gemacht hätten. Ich wollte nicht mehr an diese Liste denken.

Dabei hatte sie positive Seiten. Ich wurde Organspenderin, wozu ich bis dahin nur zu faul war. Ich habe eine Stelle gefunden und mir Katzen ins Haus geholt. Es gab Punkte auf der Liste, deren Erfüllung mich tatsächlich glücklich oder stolz gemacht hat.

Mein Fazit? Neustart. Alles, was zum Muss mutiert, wird von der Liste geworfen. Und über das, was ich geschafft habe, möchte ich gerne bloggen – meine kleine Motivation, die Liste nicht wieder in die hinterste Ecke meines Kopfes zu schieben.

Macht ihr auch mit? Und was sind eure Erfahrungen mit dem Projekt?